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Gastronomie
Erlebnis Essen
Der Alchemist
Im Alchemist in Kopenhagen wird der Restaurantbesuch auch dank besonderer Raumgestaltung zu einem ganzheitlichen Sinneserlebnis.
Catherine Hug

Geradezu mystisch wirkt das massive Tor aus Bronze, hier inmitten des ehemaligen Industriegebiets Refshaleøen. Dahinter das Universum von Sternekoch Rasmus Munk und das Versprechen einer Erfahrung, die weit über den Teller hinausgehen soll. Ihren Anteil daran haben, wie bei einem guten Essen, verschiedenste Elemente: Theater, Kunst, Wissenschaft, Technologie und ein beeindruckendes Interior Design verschmelzen im Alchemist zum Erlebnis der anderen Art.

 

Abgeschottet von der Außenwelt spielt schon die Hauptlounge mit der Erwartungshaltung der Gäste: Der 22 Meter hohe Raum, ganz in Gold und wie durch Stalaktiten spärlich beleuchtet, wirkt kathedralenartig und lenkt die Aufmerksamkeit durch die Glaswand in die Küche – oder auf den gläsernen Weinkeller, der sich gleich daneben befindet. Nach einem Aperitif auf samtenen Loungesesseln (Beetle von Gubi) geht es abschließend in einen von mehreren Sinnesräumen, in dem sich erste kulinarische Eindrücke mit Performances, Installationen und der Architektur mischen. Den Höhepunkt des bis zu sechsstündigen Abends bildet jedoch die gigantische Planetariumskuppel, in der die Gäste umgeben von kunstvollen Projektionen an einem langen, durch den Raum gewundenen Tresen speisen. Ob im Meer umgeben von Quallen und Plastiktüten oder aus dem Weltraum auf die Erde herabblickend und inmitten von Weltschraumschrott, die stündlich wechselnden Projektionen ersetzen hier das Gegenüber. Nichts lenkt ab von diesem visuellen 360-Grad-Erlebnis, das mit direktem Bezug zum Essen noch lange nachhallt.

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